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Impfen ist ein kontrovers diskutiertes Thema, bei dem überzeugte Impfgegner auf ebenso linientreue Impfbefürworter treffen und die Diskussion schnell unsachlich wird. Umso wichtiger ist es für Eltern, die Polemik von rationalen Argumenten zu trennen und Pro und Contra genau abzuwägen, wenn es um die Impfung ihres Säuglings geht.
Bei einer Impfung wird ein Krankheitserreger in abgeschwächter Form in den menschlichen Organismus injiziert. Ziel ist es, den Körper – wie in einem echten Krankheitsfall – zur Bildung von Antikörpern anzuregen und damit eine Immunität gegen die Krankheit aufzubauen.
Impfungen können einen effizienten Schutz vor lebensgefährlichen Erkrankungen bieten. Wird eine flächendeckende Durchimpfung erreicht, können schwere Krankheiten ausgerottet werden, wie dies z.B. bei den Pocken inzwischen der Fall ist. Auch Fälle von Polio und Diphterie kommen in Deutschland aufgrund der Impfprophylaxe seit längerer Zeit nicht mehr vor. Masern können bei Kindern zu Folgeerkrankungen führen, für Erwachsene sind sie oft noch gefährlicher. Ein geimpftes Kind schützt auch die Gemeinschaft. Es steckt nicht nur keine anderen Kinder an, es verhindert auch die Übertragung von Kinderkrankheiten, die z.B. für Schwangere sehr gefährlich sein können.
Eine Grundimmunisierung, die immer wieder aufgefrischt werden muss, wird schon sehr früh im Leben angestrebt. Die sogenannte Sechsfachimpfung wird bereits in der neunten Lebenswoche empfohlen. Hierfür wird ein Sechsfachimpfstoff (hexavalenter Impfstoff) verwendet, der vor Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Haemophilus influenzae Typ B sowie Hepatitis B schützen soll.
Säuglinge vertragen Impfungen in der Regel gut. Dennoch kann es zu Impfreaktionen kommen. Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle und Müdigkeit klingen nach wenigen Tagen ab und sind harmlos. Aber ganz ohne Risiko ist eine Impfung nicht. Durch die gespritzten Impfstoffe wird dem Organismus des Säuglings einige Arbeit abgefordert. Ausschlag, Fieber und Fieberkrämpfe sowie einer erhöhte Infektanfälligkeit können vorkommen. Impfschäden gehören zu den häufigsten Argumenten der Impfgegner. Gesicherte Zahlen liegen nicht vor, da Erkrankungen oft erst Wochen oder Jahre nach der Impfung auftreten. Nichtsdestotrotz sind Impfschäden Realität und gehören zweifelsohne zu den potenziellen Gefahren einer Impfung. Auch sollte man sich bewusst sein, dass selbst eine Impfung keinen hundertprozentigen Schutz gegen die Krankheit bietet, gegen die geimpft wurde.
Die Liste der empfohlenen Schutzimpfungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut wird immer länger. Eltern sollten sich gründlich über Vorteile und Risiken informieren. Ein objektives Abwägen ist schwierig, aber wichtig. Es gibt nicht nur ein Dafür oder Dagegen. Vielmehr geht es um einen sensiblen Umgang mit dem Thema Impfung. Vielleicht muss ein Kind nicht alle empfohlenen Impfungen erhalten. Eltern sollten sich aber auch nicht gänzlich gegen Impfungen sperren und sich gut darüber informieren, welche Impfungen sinnvoll und notwendig sind.
Immer mehr Eltern fragen nach einer alternativmedizinischen Alternative zur Impfung. Bis dato gibt es keinen direkten Ersatz einer Impfung. Da die Homöopathie den ganzen Menschen in seiner individuellen Konstitution erfasst und die Anamnese aufgrund von Symptomen erfolgt, ist eine prophylaktische Behandlung nicht möglich. Die im Zusammenhang mit der Impfung häufig genannten homöopathischen Nosoden stellen keinen wirksamen Impfschutz dar. Erfolgreich homöopathisch behandeln lassen sich jedoch die möglicherweise auftretenden Impfreaktionen.