Bei einer Langzeit-Blutdruckmessung wird der Blutdruck über einen Zeitraum von meist 24 Stunden regelmäßig gemessen um so ein individuelles Blutdruck-Profil erstellen zu können.
Als Blutdruck wird der Druck innerhalb der Blutgefäße und Herzkammern bezeichnet. Er hängt davon ab wie stark das Herz pumpt (Herzleistung), wie hoch der Gefäßwiderstand ist und wie verschiedene, komplexe Begleitfaktoren auf die Blutgefäße Einfluss nehmen. Der Blutdruck unterliegt bei den meisten Menschen tageszeitlichen Schwankungen, weshalb man mit einer Langzeit-Blutdruckmessung meist genauere Aussagen zum Blutdruck treffen kann.
Bei einer Blutdruckbestimmung bestehen die Messwerte aus zwei Zahlen. Die erste (höhere) Zahl gibt den oberen Blutdruckwert an (systolisch) und die zweite den niedrigeren (diastolisch). Die Werte werden in der Einheit mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben. Als normal gilt für Erwachsene ein Blutdruckwert, der im Verlauf von 24 Stunden einen Mittelwert von 130/80 nicht übersteigt. Tagsüber darf der Mittelwert des Blutdrucks 135/85 betragen, er sollte nachts jedoch 120/70 nicht überschreiten.
Die Normwerte für die Blutdruckmessung bei Kindern liegen unter denen, die für Erwachsene gelten. Während der 24-Stunden-Mittelwert für Neugeborene bei 75/50 mmHg liegt, haben Kleinkinder zwischen 6 Monaten und 5 Jahren einen durchschnittlichen Blutdruck von 90/60 mmHg. Bis zum 15. Lebensjahr steigt der mittlere Blutdruck der Kinder dann auf etwa 110/70 mmHg an. Außerdem müssen weitere Faktoren in der Analyse einer Langzeitblutdruckmessung beachtet werden, beispielsweise dass der Nachtwert um mindestens 10 Prozent unter dem Tageswert liegen sollte.
Bei Kindern wird der Blutdruck in der Regel nur beim Kinderarzt gemessen, da die Blutdruckmanschetten von Erwachsenen meist zu groß für die Arme der Kinder sind. Eine Langzeit-Blutdruckmessung wird erst dann durchgeführt, wenn der Verdacht besteht, dass der Blutdruck dauerhaft erhöht ist (Hypertonie). Ein zu hoher Blutdruck ist langfristig ein hohes Gesundheitsrisiko für die Betroffenen. Dabei können vor allem die Blutgefäße geschädigt werden und ernsthafte Erkrankungen, wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine arterielle Verschlusskrankheit, nach sich ziehen. Eine Blutdruckerhöhung kommt auch im Kindesalter schon relativ häufig vor. Mindestens ein Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind von einer arteriellen Hypertonie betroffen. Eine Langzeitblutdruckmessung kann bei Patienten aller Altersgruppen sehr einfach durchgeführt werden.
Die Blutdruckmessung ist eine einfache und risikolose Untersuchung, durch die der behandelnde Arzt Informationen über die Herz- und Kreislauffunktion des Patienten erhält. Normalerweise werden zwei Werte gemessen: der obere (systolische) Wert und der untere (diastolische) Wert. Eine Langzeit-Blutdruckmessung basiert auf dem gleichen Prinzip wie eine gewöhnliche Blutdruckmessung. Eine Manschette wird am Oberarm etwa zwei Finger breit oberhalb der Ellenbeuge angelegt und solange aufgepumpt, bis der Oberarm kein Blut mehr durchlässt. Durch Ablassen der Luft vermindert sich der Druck in der Manschette und das Herz presst ab einem bestimmten Druck wieder Blut in die zusammengedrückte Arterie.
Ein Gerät misst diese Werte und speichert sie. Tagsüber wird der Blutdruck alle 15 Minuten, nachts alle 30 Minuten gemessen. Bei der Messung sollte der Arm möglichst ruhig gehalten werden. Der maximale Aufpumpdruck wird individuell eingestellt, so dass die Messung auch bei Säuglingen und kleinen Kindern nicht schmerzhaft ist. Es gibt zudem je nach Alter, Größe und Statur passende Blutdruckmanschetten in verschiedenen Größen. Die Messung wird nach einer speziellen oszillometrischen Messmethode vorgenommen. Der relativ kleine und leichte Rekorder ist für die Patienten im Verlauf der Messung meist problemlos zu tragen.
Es ist für die Patienten sinnvoll, im Verlauf der 24 Stunden-Messung aufzuschreiben, wann welche Tätigkeiten ausgeübt werden und welche Arzneimittel eingenommen werden, um dies mit den jeweiligen Blutdruckwerten vergleichen zu können. Nach 24 Stunden, bisweilen auch schon nach 18 Stunden, kann das Langzeit-Blutdruckgerät wieder abgenommen werden. Der Hausarzt oder Kinderarzt wertet das Ergebnis im Anschluss an die Messung aus und richtet das weitere Vorgehen nach den ermittelten Werten.