Als Eltern stellt man sich gerne die Frage, ob die Entwicklung beim eigenen Kind normal verläuft.
Der Entwicklungsrhythmus eines Kindes ist von einigen Faktoren abhängig. Manche Kinder sind von Natur aus temperamentvoller, sind körperlich weiter entwickelt oder seelisch ausgeglichener. Auch die genetische Veranlagung spielt eine große Rolle, wann ein Kind anfängt zu laufen oder zu sprechen. Das Entwicklungstempo im Babyalter sagt aber nichts darüber aus, ob das Kind im späteren Leben Nachteile haben könnte, oder nicht. In den allermeisten Fällen sind „Frühstarter" und „Spätzünder" bis zum einschulungsfähigen Alter wieder auf derselben Entwicklungsstufe.
1.Monat
Entwicklung der Sinne:
Die Augenbewegungen sind noch nicht zielgerichtet, aber schon nach einigen Tagen, kann das Baby sein Gegenüber kurz fixieren und ein kleines Stück der Bewegung folgen. Am besten sieht es auf eine Entfernung von 20 bis 30 Zentimetern.
Entwicklung der Motorik:
Arme und Beine sind leicht gebeugt und an den Körper herangezogen, sie können in Rückenlage auch gestreckt und gebeugt werden.
Anfangs sind die Bewegungen noch sehr unkontrolliert, sie werden im Laufe des ersten Lebensmonats aber immer kontrollierter und flüssiger.
Entwicklung der Reflexe:
Ein Neugeborenes ist in der Lage auf Reize aus seiner Umwelt zu reagieren. In der ersten Zeit sind es unwillkürliche Bewegungen, die als Reflexe bezeichnet werden.
Suchreflex:
Das Kind ist in der Lage, zu saugen und zu schlucken. Streicht man dem Kind mit einem Finger über die Wange, dreht es den Kopf in die Richtung des Fingers. Dieser Reflex hilft dem Kind, die mütterliche Brust zu finden.
Saugreflex:
Berührt etwas die Lippen des Kindes, spitzt es diese und beginnt Saugbewegungen zu machen.
Schluckreflex:
Dieser ist von Geburt an vorhanden und ermöglicht dem Kind die Nahrungsaufnahme.
Schreitreflex:Dieser Reflex geht nach dem ersten Lebensmonat wieder verloren. Nimmt man das Kind hoch und lässt dann seine Füße eine Unterlage berühren, fängt das Neugeborene an, Laufbewegungen zu machen.
Greifreflex:
Berührt man die Innenflächen von Hand und Fuß des Kindes, schließt es unmittelbar die Finger.
Entwicklung der Sprache
In der ersten Zeit sprechen die meisten Erwachsenen mit ihren Kindern in einer sehr übertrieben Form. Die schwankende Stimmmelodie und die überdeutliche Mimik sind aber, zu diesem Zeitpunkt, an die Fähigkeiten des Säuglings gut angepasst.
Der Säugling selber macht sich in den ersten Wochen durch relativ gleich klingendes Schreien verständlich. Bald fängt er aber an, zwischen seinen Bedürfnissen, wie Hunger oder Müdigkeit, einen stimmlichen Unterschied zu machen. Er kann die Gefühle und Körpersprache verstehen und fängt an, den Eltern zuzuhören und auch zu antworten.
Auch die Unterscheidung von Vater und Mutter, aufgrund der Stimmlage und des Erscheinungsbildes, geschieht schon in den ersten Wochen nach der Geburt.
Sozialverhalten
In den ersten Wochen gewöhnen sich Eltern und Kind aneinander. Das Schreien des Kindes wird bald richtig gedeutet, und die Eltern finden heraus, was ihr Baby an Liebkosungen am liebsten mag. Auch der anfangs nicht vorhandene Tag-Nacht-Rhythmus spielt sich langsam in der Familie ein.
Das Baby lernt Mutter und Vater zu unterscheiden, jedoch hören die meisten Kinder anfangs am liebsten die Stimme einer weiblichen Person. Sie können bald die gegenüberstehende Person für einige Zeit fixieren. Sollte das Baby dabei etwas schielen, kann das zu diesem Zeitpunkt an der Müdigkeit liegen, daher besteht kein Grund zur Sorge für die Eltern.
Am Ende des ersten Monats kann bei den Kindern schon mal das so genannte „Engelslächeln" auftreten. Die Kinder fangen mit dem Lächeln an, allerdings nur unbewusst, und anfangs oft nur im Schlaf.
Förderung der Entwicklung
In der ersten Zeit braucht das Kind vor allem viel Zuwendung. Diese können Eltern ihrem Kind geben, indem sie es anfassen mit ihm schmusen, und viel mit ihm sprechen. All das sind Reize, auf die ein Kind reagiert, und dadurch seine eigenen Sinne beansprucht, und weiterentwickelt.