Die Kinder können alleine einen Löffel halten und aus einer Tasse trinken. Sie sind auch in der Lage festere Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, da zwischen dem vierundzwanzigsten und dem dreißigsten Lebensmonat das Milchzahngebiss vollständig ausgebildet ist. Darüber hinaus lernen die Kinder besser einzuschätzen, wann sie auf Toilette müssen und sagen das nun auch immer öfter. Das sie sich aber noch eine ganze Weile weiter einnässen ist ganz normal und braucht die Eltern nicht zu beunruhigen. Dazu kommt noch, dass jedes Kind sich unterschiedlich schnell entwickelt, die einen können manche Dinge eben schneller als andere.
Die Kleinen interessieren sich bald dafür, was sie angezogen bekommen. Sie können und sollen auch beim An-, und Ausziehen den Eltern helfen. Dem Kind die freie Wahl zu lassen, bei dem was es anziehen möchte ist nicht ratsam. Die Kleinen können noch nicht abschätzen, ob sie sich für das herrschende Wetter, zu warm oder zu kalt angezogen haben. Dem Kind zwischendurch aber ein Mitspracherecht einzuräumen, ist für die Eltern nur von Vorteil denn die Kinder lernen so langsam was sie miteinander kombinieren können und was für das derzeitige Wetter tauglich ist. Auch wenn sie mal etwas farblich gar nicht passend aussuchen, sollten die Eltern es zulassen. Kinder haben ihren eigenen Geschmack was Kleidung angeht.
Ein Lerneffekt kann auch im Punkto Wetter erzielt werden, indem man das Kind bewusst etwas anziehen lässt, das nicht geeignet ist. Fängt man früh genug an dem Kind das Ankleiden beizubringen und es seine eigenen Erfahrungen machen zu lassen, können sie sich schneller selbständig anziehen und den Eltern so eine Aufgabe abnehmen. Was den Kindern auch noch früh beigebracht werden sollte, ist das Naseputzen. Hier sollte darauf geachtet werden, das die Kleinen sich nicht beide Nasenlöcher auf einmal zu halten. Denn dabei entsteht ein enormer Druck in der Nase, der die kleinen Gefäße schädigen kann und den Nasenschleim in die Nebenhöhlen pressen kann und es so zu Nebenhöhlenentzündungen kommen kann. Besser ist es dem Kind beizubringen immer nur ein Nasenloch zu zuhalten. Dies kann spielerisch geübt werden, in dem man das Kind eine Feder mit geschlossenem Mund wegblasen lässt. Als Variation davon, lässt man das Kind nun ein Nasenloch zu halten und wendet später dann das gelernte beim Naseputzen an.
In dem Alter ist sich das Kind seiner Selbst schon bewusst und versteht auch was „mein" und „dein" bedeuten. Sie erkennen sich selbst wieder und nennen sich beim Vornamen. Die Kinder verstehen, dass wenn sie eine Person aus dem Raum in einen anderen Raum bewegt, sie nicht unendlich weit weg ist. Dieses Verständnis für Raum, zeigt sich auch beim spielen wieder, hier legt das Kind erstmals Bausteine neben-, und aufeinander. Es entstehen dreidimensionale Gebilde, die zum Beispiel einem Haus ähneln. Das Zeitgefühl der Kleinen ist jetzt noch nicht ausgeprägt. Mit Aussagen wie „ in fünf Minuten ist Schluss." kann es nichts anfangen, sie haben keine Bedeutung für das Kind.
Der Wortschatz hat sich bei den Kindern in den letzen Monaten unglaublich vergrößert. Aufgrund dessen können sie Sätze mit drei Wörtern, anfangen zu bilden. Die Grammatik entspricht aber nicht der wie Erwachsenen sie benutzen, sondern das Wort mit der größten Wichtigkeit für das Kind, wird an den Anfang gestellt. Die Kleinkinder lernen langsam auch schwierigere Laute auszusprechen, wie zum Beispiel die Rachenlaute „s, ß, sch, x, z".
Das Kind kann von nun an längeren Sätzen folgen, sie verstehen und dann auch umsetzen. Das gesagte kann im Kopf des Kindes eine Wirklichkeit entstehen lassen, die zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht besteht. Eine Vorstellung von Vergangenheit und Zukunft wird dem Kind möglich, aber Wörter wie „Morgen" und „Vorgestern" sind noch zu abstrakt um von den Kleinen begriffen werden zu können. Die Fähigkeit so etwas begreifen zu können, stellt sich erst im vierten Lebensjahr ein.
Das Kinder unterschiedlich schnell lernen ist ganz natürlich. Trotzdem gibt es Fertigkeiten, die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt von jedem Kind erreicht worden sein sollten. Oft liegt ein Hörproblem bei Kindern vor, die sich nicht wie alle anderen Entwickeln. Diese Hörprobleme können als Ursache Mittelohrentzündungen, oder Erkrankungen wie Masern, Mumps und Röteln haben.
Bei Kleinkindern die Hörprobleme haben stellt man fest, dass sie Gegenstände die sie eigentlich kennen müssten, nicht benennen können da sie die Aussprache der Eltern nicht verstehen. Oft fällt es aber erst sehr spät auf, dass Kinder ein Problem haben da sie sich anhand der Mimik der Eltern eine Aussprache aneignen. Diese klingt dann zwar oft falsch, aber bei lernenden Kindern ist es eben normal, dass die Wörter sich anfangs nicht so anhören wie sie sollten.
Wenn Eltern den Verdacht haben, dass ihr Kind schlecht hört sollten sie einen Kinderarzt aufsuchen. Sollte tatsächlich ein Schaden festgestellt werden, gibt es auch für Kinder gut geeignete Hörgeräte.
Das Kind kann einer Formbox, alle Formen zuordnen. Manchen gelingt es sogar die Gegenstände nach Farbe zu sortieren. Beim Malen, schaffen es die Kinder langsam auch einen geraden Strich zu ziehen oder bewusst einen Kreis zu malen. Diese Weiterentwicklung des Bewusstseins ermöglicht den Kindern auch in Büchern unbekannte Dinge zu entdecken. Sie werden in sozialer Hinsicht zutraulicher, das heißt sie spielen gerne in Gegenwart von anderen Kindern in ihrem Alter. Jedoch spielen die meisten sie noch nicht mit den Kindern, sondern eher neben den anderen her. Sie imitieren das Spiel der anderen. Obwohl die Kinder noch nicht mit den anderen zusammen spielen, geniessen sie die Gegenwart von den anderen und haben Spaß daran.
Die Trotzphase geht langsam dem Ende zu und die Wutanfälle werden seltener. Sie konzentrieren sich jetzt mehr darauf, Rollen zu spielen und entwickeln dabei eine blühende Fantasie. Ein Teller kann da zum Lenkrad werden und das Sofa zum Stall für die Kuh. Die Kleinen spielen die Fürsorge der Eltern nach, in dem sie ihre Kuscheltiere, oder die Puppe füttern und schlafen legen. Die Kinder entwickeln ein Verständnis für andere. Wenn jemand traurig ist kommen sie um zu trösten. Sie sind jetzt auch in der Lage freiwillig zu Teilen und verstehen es wenn sie kurz mal auf etwas warten müssen.
Der Bewegungsdrang der Kinder ist nicht zu bändigen und soll auch nicht gebremst werden, denn im Kindergarten und spätestens in der Schule müssen sie dann still sitzen. Das wesentliche für die körperliche Weitentwicklung der Kinder ist, sie möglichst viel spielen zu lassen. Besonders draußen werden Koordination und Gleichgewicht gefördert. Einfache Ballspiele fördern das räumliche sehen und Distanzen einschätzen zu lernen. Das Klettern auf Spielgeräte, wie Rutschen und Spielhäuser fördert die Entwicklung der Muskulatur. In der Natur werden alle Sinne angesprochen denn es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Wenn die Kinder draußen spielen, müssen sie sich auch immer wieder neue Geschichten ausdenken, das Fördert die Kreativität.
Die Sprache des Kindes hat sich nun schon weit entwickelt. Die Kleinen kennen eine Menge Wörter, sind aber bei vielen noch nicht in der Lage sie korrekt auszusprechen oder die richtige Grammatik zu benutzen. Das ist ganz normal für den momentanen Entwicklungszustand. Die Eltern sollten unbedingt darauf Rücksicht nehmen und nicht versuchen ihr Kind bewusst zu korrigieren, das heißt sie sollten es nicht zwingen das Wort noch mal richtig auszusprechen. Viel besser ist es wenn sie, dass was das Kind gesagt hat noch mal richtig wieder holen und dann darauf antworten. In diesen Fällen konnte man beobachten, dass die Kleinen ohne Aufforderung versucht haben sich zu verbessern. Dagegen stellte sich bei Kindern, die immer zur Verbesserung aufgefordert wurden, heraus, dass sie kaum versuchen sich selbständig zu verbessern. Das Beste um den Kindern ordentlich Sprechen beizubringen, ist Zeit mit ihnen zu verbringen und den Dialog mit den Kleinen zu suchen.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.