Nasenpolypen sind gutartige Wucherungen der Nasenschleimhäute. Sie können die Nasenatmung behindern und somit Folgeerkrankungen auslösen. Sie treten in jedem Lebensalter auf, meist jedoch im Kindesalter. Jungs sind häufiger als Mädchen davon betroffen.
Sind die empfindlichen Schleimhäute innerhalb der Nasenhöhlen gereizt, entstehen leicht Nasenpolypen. Ursache sind Infektionskrankheiten, Entzündungen, Pilzinfektionen und Allergien. Aber auch eine Schmerzmittelunverträglichkeit kann als Folge Nasenpolypen hervorrufen. Beobachtet wurde, dass 20-40% der Betroffenen Asthmatiker sind. Kinder, die an der Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose leiden oder bei denen eine Verformung der Nasenscheidewand vorliegt, neigen ebenfalls schnell zu Nasenpolypen.
Die Stärke der Beschwerden fällt unterschiedlich aus. Sie sind abhängig von der Größe und der Lokalisation der Polypen. Durch Nasenpolypen kann die Nase ihre Funktionen nicht vollständig aufnehmen. Diese sind, das Anfeuchten und Erwärmen der Atemluft und die Reinigung der inneren Nase. Durch rezidivierende Sinusitiden sowie Entzündungen der oberen Atemwege und des Mittelohrs werden die Schleimhäute immer wieder gereizt und erhöhen die Gefahr, dass sich Nasenpolypen ausbilden. Die Betroffenen haben dann eine näselnde Sprache und meist schnarchen sie nachts erheblich. Kopfschmerzen werden im Zusammenhang mit Nasenpolypen ebenfalls oft festgestellt. Der Geruchssinn ist meist stark beeinträchtigt, was ebenfalls auf den Geschmackssinn der Betroffenen geht. Durch die bevorzugte Atmung durch den Mund kommt es schnell zu Halsentzündungen und Bronchitiden.
Der Arzt kann die Nasenpolypen meist schon bei der Inspektion mit dem bloßen Auge erkennen. Um alle Polypen ausfindig zu machen, benötigt er allerdings ein Endoskop mit einer kleinen Kamera, die in die Nase eingeführt wird. Oftmals wird auch ein Röntgenbild oder ein CT (Computertomographie) angefertigt. Um Erreger in der Nasenschleimhaut nachzuweisen, wird ein Abstrich vorgenommen. Bei Verdacht auf Allergien wird ein sogenannter Pricktest durchgeführt. So können Allergien ausgeschlossen, bzw. bestehende Allergien behandelt werden.
Leidet ein Kind nicht nur unter rezidivierenden Nasenpolypen, sondern gleichzeitig auch unter Durchfall, Bauchschmerzen oder schweren Infektionen der Atemwege, kann eine Mukoviszidose die Grundursache der Nasenpolypen sein. Dies ist eine erbliche Stoffwechselstörung, die auf alle Fälle behandelt werden muss.
Bei Nasenpolypen muss natürlich der Polyp an sich behandelt werden. Bei kleinen Polypen wird oftmals nur eine Cortisonsalbe verschrieben. Größere Polypen werden oftmals operativ entfernt, wobei aber meist die medikamentöse Behandlung vorausgeht.
Liegt eine Allergie vor, wird der Arzt wahrscheinlich ein Antihistaminika verschreiben und zusätzlich cortisonhaltige Sprays oder Salben verordnen. Meist wird dann eine Zeit lang abgewartet, ob die Polypen zurückgehen und eventuell durch die Allergiebehandlung nicht wieder auftreten.
Die Operationsverfahren bei Nasenpolypen sind vielfältig. Kleine Polypen lassen sich mittels Laser entfernen oder mit chirurgischen Instrumenten herausschaben bzw. schneiden. Größere Polypen wachsen sehr häufig in die Nasennebenhöhlen ein. Hier ist eine Nasennebenhöhlen-Operation erforderlich, da sonst die Atmung dauerhaft beeinträchtigt werden kann. Die Polypen werden nach der Entnahme untersucht, damit bösartige Wucherungen ausgeschlossen werden können.
Bei Entzündungen im Nasennebenhöhlenbereich, bei grippalen Infekten oder Atemwegserkrankungen, verschreibt der Arzt meist noch ein Antibiotikum und abschwellende Nasensprays neben der Behandlung der Nasenpolypen. Wer mit ständig wiederkehrenden Polypen zu tun hat, der sollte den Arzt nach einer speziellen Nasenpflege befragen. Mit Nasenduschen, Ölen und einigen Hygienemaßnahmen können Polypen oft vermieden werden.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.