Die Narkose oder auch Allgemeinanästhesie ist ein durch Medikamente herbeigeführter und kontrollierter Zustand der Bewusstlosigkeit. Der Begriff Narkose stammt aus dem Altgriechischen (nárkosi) und bedeutet so viel wie „In den Schlaf versetzen". Bei einer Narkose werden durch einen medikamentösen Eingriff in das zentrale Nervensystem im gesamten Körper sowohl das Bewusstsein als auch die Schmerzempfindung, die Abwehrreflexe sowie die Muskelspannung ausgeschaltet. Da der Patient während der Narkose nicht mehr selbstständig atmen kann, muss er zudem künstlich beatmet werden.
Eine Allgemeinanästhesie ermöglicht die Durchführung von besonders schmerzhaften oder anderweitig nicht vom Patienten tolerierten Prozeduren wie beispielsweise operative Eingriffe oder die Versorgung größerer Wunden. Die Narkose ist ein Teilgebiet der Anästhesiologie. Sie wird in Deutschland von speziell weitergebildeten Fachärzten durchgeführt (Facharzt für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Anästhesist).
Eine Narkosefähigkeitsuntersuchung kann in der Regel bei jedem Haus- oder Kinderarzt durchgeführt werden. Sie soll vor jeder geplanten Narkose durchgeführt werden, damit sich der Anästhesist ein Bild vom Gesundheitszustand des Kindes machen kann. Im Rahmen einer Narkosefähigkeitsuntersuchung kann der Kinderarzt anhand verschiedener Tests feststellen, ob zusätzliche Risiken die Durchführung einer Allgemeinanästhesie unter Umständen erschweren könnten. Dazu wird der Kinderarzt zunächst eine ausführliche körperliche Untersuchung vornehmen und die Lunge abhören, um eventuell vorliegende Grunderkrankungen auszuschließen.
Danach wird in der Regel ein EKG (Elektrokardiogramm) erstellt. So können Herzfehler oder Herzrhythmusstörungen des Kindes erkannt und dem Narkosearzt mitgeteilt werden. Zudem wird meist Blut entnommen, um die Entzündungswerte zu bestimmen und zu überprüfen, ob die Blutgerinnung intakt ist. Sind in der Vorgeschichte des Patienten bereits Erkrankungen im Bereich der Lunge oder der oberen Atemwege aufgetreten, wie beispielsweise Asthma bronchiale, wird meist noch ein Lungenfunktionstest durchgeführt. Des Weiteren erhalten die Eltern im Rahmen der Narkosefähigkeitsuntersuchung einen Fragebogen, der zu Hause ausgefüllt und nach der Narkosefähigkeitsuntersuchung zum Vorbereitungsgespräch mit dem Narkosearzt mitgebracht werden soll.
Die Ergebnisse der Narkosefähigkeitsuntersuchung werden vom Haus- oder Kinderarzt schriftlich festgehalten und dem Narkosearzt mitgeteilt. Dieser kann anhand der vorliegenden Befunde entscheiden, ob eine Allgemeinanästhesie ohne Risiken durchgeführt werden kann.
Besonders bei Kindern und Jugendlichen sollte vor jedem geplanten Eingriff, der in Narkose stattfindet, eine Narkosefähigkeitsuntersuchung durchgeführt werden. Bei ambulant durchführbaren Eingriffen kann diese meist vom Haus- oder Kinderarzt vorgenommen werden. Der untersuchende Arzt stellt in der Regel nach der Untersuchung eine Überweisung für den Narkosearzt aus, der für die Anästhesie verantwortlich ist.