Rund 40% der Schüler leiden mehrmals in der Woche unter seelischen oder körperlichen Störungen
Schule macht Spaß. Mit diesen drei Worten wurden und werden künftige Schulkinder auf die Zeit des Lernens positiv eingestimmt. Allerdings könnten diese Worte auch durch "Schule macht krank" ersetzt werden, denn einer neuen Untersuchung zufolge leidet jedes dritte Schulkind in Deutschland körperlich oder seelisch unter einem anhaltenden Schulstress.
Schulstress wirkt sich auf Kinder negativ aus
Schulstress wirkt sich auf Kinder negativ aus, eine Tatsache, die im Rahmen einer Studie durch Institut für Psychologie und das Zentrum für angewandte Gesundheitswissenschaften (ZAG) der Leuphana Universität Lüneburg im Auftrag der DAK deutlich festgestellt werden konnte. 4500 Schülerinnen und Schüler aus den Bundesländern Thüringen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Hessen nahmen an den Befragungen teil. Rund 40% dieser Schüler leiden mehrmals in der Woche unter seelischen oder körperlichen Störungen, die in einem deutlichen Zusammenhang mit der Schule und Stress stehen.
Unter den zehn bis einundzwanzig Jährigen Schülern leiden die meisten unter Kopfschmerzen, Migräne, Rückenbeschwerden, Bauchschmerzen oder psychosomatische Beschwerden. Begleitet werden diese körperlichen Beschwerden durch das Gefühl verzweifelt zu sein, sowie der realen Angst vor Prüfungen. Neben den Anforderungen selbst, ist oftmals auch ein negatives Klima in der Klasse dafür verantwortlich, dass sich die Kinder einfach nur noch krank fühlen. Besonders auffällig in den Studienergebnissen ist, dass mehr Mädchen als Jungen unter einem Schulstress leiden, jedoch gerade Gymnasiasten weniger für solch stressige Faktoren empfänglich sind und somit auch seltener körperliche oder seelische Symptome erleben müssen.
Vielfach wird jedoch diese Belastung der jungen Menschen nicht von den Lehrkräften oder auch Eltern erkannt, was in der Folge nicht nur zu anhaltenden psychosomatischen Erkrankungen führt, sondern vor allem auch zu negativen Gefühlen an sich. Das richtige Reagieren der Erwachsenen ist bei dieser wichtigen Thematik gefordert, um weitreichende Folgen für die Kinder und Jugendlichen einzugrenzen. Schule als krankmachender Faktor determiniert zudem die Freude am Lernen, sowie das Verankern von Wissen, da die stressigen Belastungen in nicht gerade geringem Umfang in diesen Bereichen eingreifen.