Ist Echinacea für Kinder geeignet?

Pflanzliche Heilmittel können eine sanfte Alternative zur Schulmedizin sein. Aber auch sie können unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen.

Echinacea, der Sonnenhut, gehört zu der Gattung der Korbblütler und gilt als sehr alte Heilpflanze. Schon die Indianer sollen damit Atemwegsinfekte kuriert haben. Viele Menschen vertrauen auf die Heilkraft von Echinacea, wenn es darum geht, Erkältungssymptome zu lindern und die Abwehrkräfte zu stärken. Die Wirksamkeit ist allerdings noch immer umstritten und Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Bereits seit einigen Jahren rät man, Kleinkindern unter zwei Jahren keine Echinacea-Präparate zu geben. Die Körperabwehr ist noch nicht voll entwickelt und es besteht die Gefahr, dass sich Allergien entwickeln können.

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA hat diese Altersgrenze nun um zehn Jahre angehoben und warnt davor, Kindern unter 12 Jahren Echinacea-Produkte zu verabreichen. Allergische Reaktionen wie Hautausschläge, Nesselsucht, Schwellungen, Atemnot und Asthma bis hin zu einem anaphylaktischen Schock können die Folge sein. Auch wenn Reaktionen dieser Art äußerst selten sind, so sei es aufgrund des schlechten Nutzen-Risiko-Verhältnisses nicht sinnvoll, Kindern unter 12 Jahren Echinacea zu geben. Auch die Europäische Arzneimittelagentur EMA unterstützt diesen Anwendungshinweis. In Deutschland variiert die Altersgrenze je nach Hersteller und Produkt zwischen einem und zwölf Jahren.

Ältere Kinder und Erwachsene sind von der Warnung nicht betroffen, allerdings sollten Allergiker, die auf Korbblütler reagieren, ebenfalls besser keine Echinacea-Präparate einnehmen. Auch Asthmatiker und Menschen mit einer Autoimmunerkrankung wird von der Einnahme von Echinacea abgeraten.

Ein bis zwei Erkältungen im Jahr sind bei Erwachsenen keine Seltenheit. Kleinkinder sind wesentlich häufiger betroffen und bis zu neun Erkältungen gelten als normal. Die beste Vorbeugung ist noch immer eine gesunde Ernährung und Bewegung an der frischen Luft. Wenn es einen dennoch erwischt hat, sollte man nach Möglichkeit versuchen, sich Ruhe und Wärme zu gönnen, viel Wasser und Tee zu trinken und warten, bis sich der Körper innerhalb einer Woche regeneriert.