Jetzt ist es wissenschaftlich erwiesen: Haustiere helfen, die Immunabwehr von Kleinkindern zu stärken. Eltern müssen sich künftig weniger sorgen, ob ihre Haustiere Krankheiten einschleppen, die einem Kleinkind gefährlich werden könnten. Der sprichwörtlich beste Freund des Menschen hilft nämlich auch dabei, Kleinkinder vor Infektionen zu schützen.
In Studien wurde nämlich nachgewiesen, dass Hunde im Haus das Risiko von Atemwegserkrankungen und Infektionen deutlich senken. Innenohr-Infektionen, Husten oder Schnupfennasen waren in den Haushalten von Hundebesitzern weitaus seltener vertreten als in tierfreien Wohnungen. Auch der Einsatz von Antibiotika im ersten Lebensjahr lag hier deutlich niedriger.
Offenbar wirkt sich die Anwesenheit von Hunden nur positiv auf das Immunsystem von Kleinkindern aus. Auch Katzen können diesen Effekt haben, allerdings in geringerem Masse.
Diese Beobachtungen bestärken eine alte Hypothese zum Thema Hygiene im Haus: Die Konfrontation mit einem gewissen Quantum an Schmutz schadet nicht, sondern trägt vielmehr zur Reifung des Immunsystems bei. Wissenschaftlich dokumentiert wurde ebenfalls kürzlich, dass Haustiere auch die Ausbildung von Allergien bei Kindern verhindern helfen.
Die neueste Studie, veröffentlicht im Pädiatrie-Journal, wurde an der Kuopio Universität in Finnland durchgeführt. Probanden waren 397 Kleinkinder im ersten Lebensjahr. Die Eltern führten ab dem Kindesalter von neun Wochen ein Journal, in dem die Gesundheit des Babys und dessen Kontakt zu Katzen und Hunden dokumentiert wurden.
35% der untersuchten Kinder verbrachten dabei die meiste Zeit ihres ersten Lebensjahres mit einem Hund, 24% davon mit einer Katze. Die Mehrzahl der Babys hatte innerhalb des Versuchszeitraumes zumindest sporadisch Kontakt mit Hunden, mehr als ein Drittel davon mit einer Katze. Kinder, die keinerlei Kontakt mit Hunden hatten, waren, gemäß dem Tagebuch ihrer Eltern, in 65% der Zeit gesund. Dem gegenüber waren die Kinder in den Haushalten mit Hund in 72-76% der Zeit kerngesund. Die Babys von Hundehaltern litten beispielsweise zu 44% seltener an Innenohr-Infektionen und benötigten um 29% weniger Antibiotika als Kinder in den tierfreien und daher hygienischeren Haushalten.
Die gesündesten Kinder waren die, die einen Hund hatten, der nicht mehr als sechs Stunden täglich innerhalb des Hauses verbrachte. Die Forscher meinen, Tiere, die sich die meiste Zeit draußen aufhalten, schleppen auch zwangsläufig mehr Schmutz und Krankheitserreger ein, mit denen sich das Immunsystem der Kleinen dann auseinandersetzen muss. Aber auch andere Erklärungen für den Zusammenhang zwischen intakter Immunabwehr und Tierhaltung lassen sich nicht ausschließen.
Die wichtigste Information für Eltern aus dieser Studie: Haustiere wie Hunde oder Katzen sind für Kinder in der Regel kein zusätzliches Gesundheitsrisiko.
aktualisiert am 26.10.2012