Eines der wichtigsten Themen, die werdende oder gerade frischgebackene Eltern mit am meisten beschäftigen. Viele Tipps werden von Großeltern, Freunden oder Nachbarn geben, hinzu kommen noch die Ratschläge der Hebamme oder des Kinderarztes. Manchmal sind alle diese liebgemeinten Tipps gerade für junge Eltern sehr verwirrend, denn diese schwanken zwischen „lasst das Baby ja nie in euer Bett" bis hin zu „abends muss Ruhe sein, also einfach ins Bettchen legen und Tür zu". Letzteres ist gleich aus mehreren Gründen nun wirklich nicht zu empfehlen, denn neben gesundheitlichen Risiken, wird durch solch ein Alleine und Schreien lassen das Urvertrauen des Babys massiv zerstört.
An dieser Stelle sollen nun einige Hinweise jungen oder werdende Eltern die Themen Babys Schlaf und was es alles zu einem ruhigen und gesunden Schlaf benötigt, sowie auch so manche Frage nach den Ursachen von Schlafstörungen oder die Risiken eines Plötzlichen Kindstods, näher bringen. Interessanterweise, und das können gewiss viele erfahrene Eltern bestätigen, sind alle Tipps irgendwie hilfreich und doch auch wieder nicht, denn es entwickelt sich sowohl bei dem Baby als auch bei den Eltern im täglichen Umgang eine Eigendynamik, die sich dann auch auf die Schlafgewohnheiten auswirkt.
Diese Eigendynamik jedoch, kann man als Mama oder Papa durchaus steuern, denn gerade das Schlafen des Kindes kann ansonsten sehr schnell zu einem täglichen nervenstrapazierenden Thema werden, das sich, je älter das Baby wird, fast schon zu einem Machtkampf ausweiten kann. Dass dieser dazu führt, dass mit der Zeit alle Beteiligte entnervt sind und zum Offenhalten der Augen die berühmten Streichhölzer benötigt werden, ist ebenfalls eine Tatsache, die sich jedoch elegant umschiffen lässt.
Ein Neugeborenes kann die Körpertemperatur noch nicht besonders gut selbst regulieren oder gar ausgleichen. Warmhalten ist deshalb gerade auch im Bezug auf einen ruhigen Babyschlaf ein wichtiges Element, allerdings sollte man es damit nicht übertreiben, denn im Gegensatz dessen, steht dann auch das Risiko einer Überwärmung des kleinen Körpers. Viele Eltern haben sich schon darüber gewundert, weshalb ihr Säugling mit hochrotem Kopf in der Wiege oder im Bettchen lag, um dann festzustellen, dass ein dünner Pullover, ein Strampler, ein Body, Socken, ein Schlafsack und eine Decke dann doch des Guten zu viel war.
Damit man derartige Überhitzungen vermeiden kann, sollte man am besten dem Baby einen Body, sowie einen durchgängigen Schlafanzug in der Nacht anziehen. Im Winter ist dann ein Baby-Schlafsack eine sehr gute Lösung, um das Baby warmzuhalten ohne jedoch eine zu starke Erwärmung des Kleinen zu provozieren. Zum Schlafen selbst benötigt der Säugling jedoch kein Kissen, denn erstens ist es für die Wirbelsäule des Kindes besser flach zu liegen und zweitens umgeht man damit das Risiko, dass sich das Baby nachts im Schlaf auf das Gesicht dreht oder das Kissen sich über das selbige legt und es zu einem Luftmangel oder gar Ersticken kommt. Eine Decke ist dann angebracht, wenn man keinen Schlafsack nützen möchte oder es dann wirklich sehr kalt in der Wohnung ist. Auch hier sollte die Sicherheit mit im Vordergrund stehen, weshalb es nur zu empfehlen ist, an den unteren Ecken der Babybettdecke zwei Schlaufen anzunähen und diese dann an die Gitterstäbe des Bettchens zu befestigen. Durch solch ein Vorgehen wird es vermieden, dass die Bettdecke nach oben und somit wiederum über das Gesicht des Kindes rutscht.
Kuscheltiere und Co. sind im Bettchen zwar niedlich anzusehen, können allerdings ebenfalls zu einer Gefahrenquelle im ersten Babyjahr werden. Besonders in den ersten sechs Monaten wird der Säugling sich zudem kaum für einen großen Teddy oder ähnliches interessieren, so dass man getrost auf solche Schlafgefährten verzichten kann. Viel wichtiger ist es für einen gesunden und ruhigen Babyschlaf dafür zu sorgen, dass die Matratze eine gute Qualität hat, zumal im ersten Lebensjahr das Kind sehr viel darauf liegen wird. Kokosmatratzen sind im Bezug auf die Härte und somit der Wirbelsäulenschonung besser als Matratzen aus Schaumstoff, auch wenn letztere preislich zum Teil wesentlich günstiger sind. Hier sollte man der Gesundheit des Kindes zu Liebe nicht am falschen Fleck sparen, zumal gute Qualitätsmatratze über viele Jahre hinweg treue Dienste leisten können.
Ob man dem Baby für einen ruhigen Schlaf eine Spieluhr ans Bettchen hängt, ein kleines Licht anlässt oder einen Beruhigungssauger gibt, sollte man nach eigenem Empfinden entscheiden. Hier hat jedes Baby ganz persönliche Vorlieben oder Bedürfnisse, so dass man kaum eine allgemeingültige Empfehlung aussprechen kann. Hinsichtlich eines Schnullers sollte man jedoch aus Sicherheitsgründen darauf achten, dass man in der Nacht keine Schnullerkette zum Einsatz bringt. Zwar wird dadurch ein nächtliches Schnullersuchen vermieden, dagegen aber das Risiko der Strangulierung deutlich erhöht. Im Bezug auf einen friedlichen Babyschlaf braucht das Kleine kaum mehr als das bereits erwähnte. Sorgt man für einen gut gelüfteten Raum, ist das Baby satt und frisch gewickelt, wird es die besten Voraussetzungen für einen guten Schlaf vorfinden.
Um das Durchschlafen ranken sich viele Gerüchte. So manche Eltern behaupten doch glatt ihr Neugeborenes hätte von Anfang schon durchgeschlafen. Die Realität zeigt jedoch, dass solch ein Durchschlafwunder tatsächlich äußerst selten ist. Wie so vieles in dem jungen Leben, muss auch das Durchschlafen regelrecht geübt werden und das von Beginn an. Angesichts der Tatsache, dass ein Baby etwa alle zwei bis vier Stunden vom Hunger geplagt wird oder die Windel durchnässt, wird rasch ersichtlich, dass es in den ersten drei bis vier Monaten mit dem Durchschlafen nicht oder nur selten funktionieren kann. Zudem ist es relativ was die einzelnen Eltern unter einem Durchschlafen verstehen. Während die einen schon von einem nächtlichen Durchschlafen von zwei Uhr bis morgens um fünf Uhr sprechen, gehen andere davon aus, dass der durchgängige Babyschlaf von 23 Uhr bis morgens fünf oder sechs Uhr geht oder gehen sollte. Letzteres ist wie bereits erwähnt in der ersten Zeit recht unwahrscheinlich, besonders dann, wenn der Säugling einen Essrhythmus von circa drei bis vier Stunden hat.
Übung macht den kleinen Durchschlafmeister und so heißt es für Mama und Papa dem Baby durch einen bestimmten Tagesablauf Unterstützung zu bieten. Damit man ein besseres Verständnis für das Schlafverhalten des Säuglings entwickeln kann, sollte man einen kurzen Rückblick in die Zeit der Schwangerschaft werfen. Viele Mütter werden sich daran erinnern, dass das Ungeborene zumeist dann im Bauch rum turnte, wenn die werdende Mama sich selbst hingelegt hat. Läuft eine Schwangere, dann wird das Ungeborene sanft hin und her gewiegt, was fast wie eine natürliche Schlaftablette auf das Kind wirkt. Im Ruhezustand der Mutter jedoch, ist Wachsein angesagt und wird mit viel Boxen oder Treten auch aktiv von dem Baby betrieben. Ähnlich verhält es sich dann auch kurz nach der Geburt. Durch den nächtlichen Schlaf der Mutter, hat das Baby im Bauch seinen eigenen Rhythmus entwickelt, der genau gegenteilig von dem der Mama ist. Eine Gewöhnung an den Tag-Nacht-Rhythmus bedeutet demzufolge, dass der Säugling tagsüber „Aktion" braucht, jedoch ab einer bestimmten Uhrzeit am Abend (zumeist zwischen 20 und 22 Uhr) zur Ruhe kommen sollte.
Um diese Uhrzeit das Baby nochmal zu stillen oder zu füttern, ihm eine frische Windel anzulegen und auch in der Wohnung für ein gewisses Maß an Stille zu sorgen, zeigt dem Kind, dass nun Schlafenszeit ist. Wird es nachts wach, empfiehlt es sich keine Vollbeleuchtung im Zimmer anzuschalten und auch nicht mit dem Säugling zu spielen, denn gerade letzteres wollen dann viele Babys nur allzu gerne. Geht man dann als Mutter oder Vater darauf ein, wird sich relativ rasch dadurch eine Gewohnheit einpendeln und an ein Durchschlafen ist dann lange Zeit nicht zu denken. Auch kleine Rituale verhelfen dem Kind ein Durchschlafen zu lernen, denn ein sich ständig wiederholender Ablauf am Abend gibt dem Kind das Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit, was wiederum zu einer inneren Ruhe des kleinen Menschen führt.
Viele Eltern fragen sich immer wieder, ob ihr Baby genug schläft oder gar zu viel. Besonders in den ersten drei bis vier Wochen nach der Geburt scheinen Säuglinge fast nur zu schlafen, wobei natürlich Ausnahmen auch bei diesem Thema die Regel bestätigen. Durchschnittlich 16 bis 18 Stunden schläft ein Neugeborenes und wird zumeist nur alle drei bis vier Stunden wach, weil der Hunger plagt oder auch die Windel durchnässt ist. Wie bereits erwähnt, gibt es jedoch auch Säuglinge, die schon richtig fit und somit viel wach sind, was dann bedeutet, dass der Schlaf auf etwa 14 Stunden täglich reduziert ist. Noch weniger kann es dann sein, wenn es sich um ein sogenanntes Schreibaby handelt, dass aufgrund der Überanstrengung zeitgleich eine heftige Übermüdung aufzeigt und deshalb gleich weiterschreit.
Generell sollte man gerade als junge Eltern darauf achten, dass das Baby genügend schlafen kann, da es für seine Entwicklung ein entscheidender Faktor ist ausreichend und regelmäßig Schlaf zu erhalten. Gerade kurz nach der Geburt möchte man als Mama oder Papa, sowie die Geschwisterkinder oder auch Freunde und Verwandte das Baby liebkosen und umhertragen. Dem spricht nichts entgegen, sofern der Säugling nicht aus dem Schlaf gerissen oder von selbigem abgehalten wird. Neben möglichen Entwicklungsstörungen, können solche dauerhaften Störungen durchaus zu massiven Schlafstörungen bei dem Baby führen und diese sind anschließend für alle Beteiligte eine ziemlich aufreibende und anstrengende Angelegenheit. Erfahrene Eltern geben besonders zum Thema Babyschlaf den wichtigen Hinweis, dass man sich auf den Rhythmus des Babys einstellen sollte und somit auch das richtige Schlafbedürfnis des Säuglings recht schnell herausfinden kann.
Letzte Aktualisierung am 09.03.2021.