Fieberkrämpfe sind krampfartige Anfälle, die bei Säuglingen und kleinen Kindern bei einem schnellen Fieberanstieg auftreten können. Sie kommen häufig bei Infektionskrankheiten und dem Dreitagefieber vor. Etwas 2-4% der Säuglinge und Kleinkinder erleben einmal einen Fieberkrampf. Ein Drittel von ihnen erlebt bis zum 5. Lebensjahr einen weiteren oder sogar mehrere Fieberkrämpfe.
Auslöser können Infektionskrankheiten wie Mittelohrentzündung, Kinderkrankheiten (Dreitagefieber, Masern) oder ein grippaler Infekt sein. Auch Impfungen werden als Ursache für Fieberkrämpfe nicht ausgeschlossen. Eine erblich bedingte Häufung von Fieberkrämpfen innerhalb einer Familie wird vermutet und als Ursache diskutiert. Man vermutet, dass das Risiko, einen Fieberkrampf zu bekommen, bis zu 20% höher liegt, wenn die Eltern ebenfalls als Kind diesen durchlebt haben. Bei Infektionskrankheiten, die das Fieber sehr schnell in die Höhe treiben, ist die Wahrscheinlichkeit am Höchsten, dass das Kind einen Fieberkrampf erleidet.
Am Anfang eines Fieberkrampfes verdrehen die Kinder oft die Augen und erhalten einen starren Blick. Oftmals laufen die Kinder blau an, weil sie nicht richtig atmen und in manchen Fällen entwickelt sich Schaum vor dem Mund und das Kleinkind nässt ein. Die Körpermuskulatur ist dabei stark angespannt, was zu Zuckungen führt. Dieses alles ähnelt einem epileptischen Anfall, die Ursachen sind allerdings unterschiedlich.
Der Krampfanfall kann über zehn Minuten anhalten, danach erschlafft der kleine Körper des Kindes, die Atmung normalisiert sich und die Hautfarbe erhält wieder sein normales rosiges Aussehen. Das Kind ist allerdings sehr schlapp und müde nach einem Fieberkrampf und benötigt erst einmal Ruhe.
Auch wenn viele Eltern Angst haben, dass Fieberkrämpfe geistige oder körperliche Schäden hinterlassen können, dies ist nicht der Fall. Die Kinder entwickeln sich ganz normal weiter.
Ob es sich um einen Fieberkrampf, um Epilepsie oder um eine andere Erkrankung handelt, muss der Arzt klären. Deswegen ist es wichtig, dass Eltern mit ihrem Kind nach einem Fieberkrampf diesen aufsuchen. Der Arzt wird fragen, ob es in der Familie Epileptiker gibt oder bei den Eltern im Kindesalter Fieberkrämpfe auftraten. Darauf sollten sich die Eltern einstellen und dies vorher innerhalb der Familie (z. B. mit den eigenen Eltern) abklären.
Weitere Grunderkrankungen, die zu Krämpfen führen können, werden dann durch die Untersuchung vom Arzt ausgeschlossen. Hierfür können folgende Untersuchungen durchgeführt werden:
Auch wenn es den Eltern nicht leicht fällt, sie müssen Ruhe bewahren, wenn ein Fieberkrampf auftritt. Laufen die Kinder blau an und hören auf zu atmen, werden Eltern schnell panisch und neigen dazu etwas tun zu wollen. Doch rütteln oder das feste an sich Drücken des Kindes ist eher kontraproduktiv. Die kurzweilige flache Atmung, die wie ein Atemstillstand wirkt, ist eine Selbstregulation des Körpers und soll den Krampf lösen.
Eingreifen sollten die Eltern auf alle Fälle, wenn das Kind während des Anfalls erbricht. Hier muss das Kind seitlich gelagert werden, damit das Erbrochene nicht in die Atemwege gelangt.
Viele Eltern haben gehört, dass man dem Kind etwas zwischen die Zähne schieben muss, worauf es beißen kann, damit es nicht auf die Zunge beißt. Dies sollte aber tunlichst vermieden werden, da es die Zähne schädigen kann. Während eines Fieberkrampfes beißen sich sehr wenige Kinder auf die Zunge.
Nach einem Fieberkrampf sollte das Kind erst einmal in die stabile Seitenlage gelegt werden. Es braucht jetzt Ruhe und natürlich die Nähe der Eltern. Um einem erneuten Fieberkrampf nicht hilflos ausgeliefert zu sein, sollten Eltern den Arzt aufsuchen. Dieser wird eventuell Diazepam verschreiben, das dem Kind während eines erneuten Krampfes als Zäpfchen verabreicht werden kann. So löst sich ein weiterer Anfall schneller auf.
Letzte Aktualisierung am 23.08.2012.