Viele werdende Eltern fragen sich im Verlauf der Schwangerschaft, ob sie bereits nach der Geburt mit familiären Ritualen beginnen sollen oder ob solch eine Einführung im Bezug auf das Kind erst nach dem ersten Lebensjahr notwendig ist. Zudem stellt sich gleichzeitig die Frage, wozu Rituale überhaupt gut sein sollen. Zunächst einmal zum Thema Notwendigkeit ritueller, also sich ständig wiederholende Abläufe, zwischen Eltern und Kind oder auch Kindern. Grundsätzlich bieten Rituale in der Familie eine gewisse Struktur, die zeitgleich dem Kind einen relativ festen Tagesablauf bieten und, ganz wichtig, Sicherheit. Besonders für kleine nervöse Kinder geben die Rituale einen fixen Haltepunkt im Alltag und verhelfen somit nicht nur zu etwas mehr an ruhigen Familienabläufen, sondern zeigen dem Kind, dass sich diese Gewohnheiten ständig wiederholen und es sich somit darauf „verlassen" kann.
Schon Neugeborene können mit kleinen Ritualen an einen strukturierten Tagesablauf gewöhnt werden, was sich besonders im Bezug auf das Schlafverhalten in einer gewissen Weise fast von selbst offenbart. In welcher Reihenfolge man mit seinem Baby oder späteren Kleinkind die einzelnen Elemente des „Rituals" durchläuft, ist im Wesentlichen unerheblich, denn der Kern liegt darin, dass sich alle Elemente beständig wiederholen. Möchte man sein Baby auf die Nacht vorbereiten, könnte in den ersten Monaten ein Ritual so aussehen: Beginnend mit einem abendlichen Bad und Schmusestunde, könnte daraufhin die Abendmahlzeit und im Anschluss eine ausgiebige Kuschelzeit folgen. Den Säugling danach in die Wiege oder das Bettchen zulegen, die Spieluhr oder das Mobile anzumachen und mit einem Streicheln über dem Kopf „Gute Nacht" zu sagen, würde solch ein Ritual abschließen. Einmal von dem Baden abgesehen, das nicht täglich notwendig ist, sollten die einzelnen Abläufe jeden Abend wiederholt werden. Für das Kind prägt sich somit rasch ein, dass nun der Tag langsam zu Ende geht und damit bald die Schlafenszeit beginnt. Auch das Wissen „gleich kann ich mit Mama oder Papa kuscheln", wird mit der verlaufenden Zeit bei dem Säugling zu einem freudig erwarteten Tagesereignis werden.
Je älter das Baby wird, desto mehr kann man selbstverständlich die Elemente des Rituals erweitern oder zum Beispiel die reine Kuschelzeit durch das Ansehen von Bilderbüchern austauschen. Ähnliche Rituale kann man natürlich auch am Morgen oder über den Tag verteilt in der Familie einführen und sich wiederholen lassen. Wichtig ist vielmehr die gleichbleibende Beständigkeit der einzelnen Tätigkeiten, denn diese geben dem Kleinen die Sicherheit, die es bis weit über die ersten Grundschuljahre für ein vertrauensvolles und gesundes Aufwachsen benötigt.
Geborgenheit, Liebe und Sicherheit zählen zu den Ur-Bedürfnissen des Menschen. Unabhängig in welchem Alter sich ein Mensch befindet, ist das gute Gefühl sich sicher, geborgen und geliebt zu fühlen für die seelische und auch körperliche Gesundheit ein äußerst wichtiger Faktor. Dieser ist selbstverständlich für ein Baby noch einmal wichtiger als es für einen erwachsenen Menschen bereits ist, denn viele Jahre wird es in einer Abhängigkeit leben, die durch die Sicherheit der Liebe und Geborgenheit einen festen Rahmen für das Kind bietet. Streicheleinheiten, Schmusen, Aufmerksamkeit oder auch die Beständigkeit der familiären Abläufe und das ständige Wiederkommen von Mama und Papa, wenn sie zur Arbeit oder anderweitig weggehen, lassen bei dem Kind ein Vertrauen entstehen. Dieses wiederum sorgt dafür, dass das Baby, Kleinkind oder auch schon ältere Kind sich einfach sicher fühlt und keine unnötigen Ängste auf den Plan gerufen werden.
Ein Kind, dass die elterliche Liebe erfährt, wird nur selten bei späteren Zwischenfällen Lügen oder Weglaufen und auch als Säugling schon viel ruhiger schlafen oder den aufregenden Alltag bewältigen lassen. Selbstverständlich kann man nicht rundum die Uhr einem Kind diese tiefe Liebe zeigen, allerdings sollte auch in einem hektischen Alltag konsequent die Nähe mit dem Baby oder älteren Kind gesucht werden. Sehr gut geeignet ist hierbei zum Beispiel die Zeit vor dem Schlafengehen oder auch am Sonntagmorgen, der mit einem Kuscheln, Liebkosen, Singen und Erzählen einen herrlichen Start erfahren kann. Für Kinder ist das Wissen um die Liebe ihrer Eltern und die tägliche Geborgenheit zudem ein wesentlicher Faktor zur gesunden geistigen Entwicklung. Wie bereits erwähnt bleiben gravierende Ängste, wie etwa die Verlustangst, ebenso außen vor als auch die Tatsache, dass das Kind sich nicht geliebt und folglich abgestoßen oder minderwertig fühlt. Wichtige Aspekte, die durchaus das komplette Leben eines Menschen beeinflussen können und das mitunter auch erst als Erwachsener negativ spürbar werden kann.
Es gibt bereits eine Vielzahl an Studien, die sich mit dem Thema beschäftigen, ob ein Ungeborenes im Mutterleib hören und fühlen kann. Diese Frage wurde bislang schon sehr gut und ausführlich beantwortet und belegt. Tatsächlich reagiert ein Ungeborenes auf die Stimmen die es hört und folglich auch auf weitere Geräusche, die durch die Bauchdecke und die Gebärmutter dringen. Zwar sind diese gedämpft, jedoch konnte oft nachgewiesen werden, dass wenn die Babys geboren sind, sie auf die zuvor wahrgenommenen Töne reagieren.
Zu solch einer Wahrnehmung gehören auch die Töne unterschiedlicher Musik. Viele Mütter können bestätigen, dass ihr Ungeborenes einst recht hektisch im Bauch wurde, wenn es die harten Klänge von Rockmusik oder auch Techno gehört hat.
Dagegen schlafen viele Ungeborene ruhig im Mutterleib ein, wenn sie sanfte Klänge von Entspannungsmusik oder auch klassische Musik vernehmen. Interessanterweise reagieren Babys nach der Geburt auf die einst gehörte Musik, was sich beispielsweise sehr gut bei Mozart, Vivaldi oder auch Chopin feststellen lassen kann. Der Handel hat sich bereits seit längerem auf diese Tatsache gestützt und mittlerweile gibt es eine Vielzahl an CDs, die bereits in der Schwangerschaft zum Einsatz kommen können. Neben der Beruhigung für die werdende Mutter, wirkt sich folglich der Klang von Geigen, Klavier und vielen weiteren „sanften" Musikinstrumenten auf das Baby aus. Spannend ist zudem, dass Säuglinge oft viel ruhiger werden und auch leichter einschlafen, wenn sie den Klängen klassischer Musik lauschen können, die sie bereits im Mutterleib erleben konnten.
Hardrock hingegen lässt die Kleinen eher sehr unruhig werden, sie zappeln oder schreien und zeigen damit deutlich, dass diese Art von Musik nicht ihrem kindlichen Wesen entspricht. Folglich ist es nicht zu empfehlen, dass man AC/DC oder Trash Metall laufen lässt, wenn der Säugling eigentlich gleich ins Bett gehen sollte. Selbstverständlich muss man nun als Eltern mit einer derartigen musikalischen Vorliebe nicht auf seine Lieblingsmusik verzichten, allerdings ist es ratsam diese dann zu hören, wenn das Kleine nicht schlafen sollte.
Babys lieben Berührungen und kaum ein Elternteil wird sich dem Gefühl entziehen können, ihr Neugeborenes oder auch den Säugling liebevoll zu berühren. Für das Kind sind die zärtlichen Berührungen fast schon überlebenswichtig und fördern folglich sowohl die körperliche als auch geistige Gesundheit des kleinen Menschen. Babymassagen sind hier eine wertvolle Möglichkeit, um zu beruhigen, die Vernetzungen der Nerven anzuregen und für ein hohes Wohlbefinden des Kindes zu sorgen.
Viele Hebammen oder erfahrene Masseure bieten richtige Babymassage-Kurse für Mütter und Väter an, allerdings muss man einen solchen Kurs nicht zwingend notwendig besuchen, denn Babymassagen lassen sich ganz leicht durchführen. Welche Tageszeit man wählt ist grundsätzlich nebensächlich, allerdings bietet sich eine Babymassage am Abend vor dem Schlafen gehen oder dem abendlichen Babybad geradezu an. Der Grund findet sich in der Tatsache, dass ein Baby durch die sanfte Stimulierung mittels der warmen Hände von Mama oder Papa zu einer inneren Ruhe findt und folglich gerade bei etwas hektischen Kindern das Einschlafen sinnvoll unterstützen lassen kann.
Als Vorbereitung der Babymassage sollte man dafür sorgen, dass der Raum schön warm ist, denn für die Massage ist es empfehlenswert, wenn der Säugling nackt auf einer Decke liegen kann. Als Massageöl eignet sich herkömmliches Babyöl ebenso als auch ein hochwertiges Olivenöl, das jeweils leicht erwärmt werden sollte. Die Massage selbst beginnt man am besten an den Füßen und hier auf der Herzseite. Sanfte streichende und leicht drückende Bewegungen von unten nach oben, lösen bei dem Baby zumeist recht schnell eine Reaktion aus. Je nach Alter und Temperament wird es mal ruhig liegen und genießen oder lachend und jauchzend den Bewegungen der mütterlichen oder väterlichen Hände folgen. Schon zehn Minuten genügen bei einer Babymassage, um die positiven Aspekte erzielen zu können, die durch diese sanfte Stimulanz der kindlichen Haut und den weiteren Auswirkungen auf den jungen Organismus so effektvoll sind.
Wie oft man die Babymassage in der Woche ausführen möchte, bleibt den Eltern selbst überlassen, allerdings lassen sich bestimmte Körperteile auch zwischendurch und in einem angezogenen Zustand sanft massieren. Letzteres bietet sich dann an, wenn das Baby unter Bauchschmerzen leidet oder insgesamt einen recht unruhigen Eindruck macht. Ansonsten sind ein bis drei Babymassagen pro Woche ein gutes Maß, um dem Säugling ein Mehr an Wohlbefinden zu vermitteln und ihm zeitgleich Liebe, Geborgenheit und Aufmerksamkeit zu geben.
Letzte Aktualisierung am 08.03.2021.