Die optische Wahrnehmung ist weiter ausgeprägt als zuvor. Das Baby kann, dass was es sieht besser verarbeiten. Es verfolgt mit seinen Augen die Personen, die sich im Raum befinden und wenn etwas herunterfällt, schaut es dem Gegenstand nach. Es ist nicht nur in der Lage, die Menschen um sich herum zu erkennen, das Baby kann auch seine Trinkflasche erkennen und äußert sich freudig, wenn es diese entdeckt.
Der Drang, alles zu ertasten, veranlasst den Säugling, alles in seine Hände zu nehmen, was in seiner Reichweite liegt. Er kann sich fast nicht satt sehen, seine Hände sind immer besonders spannend und wenn es sein Spiegelbild sieht, wird dieses auch angefasst. Das Kind ist noch nicht in der Lage, sich selbst zu erkennen, aber es interessiert sich sehr für die bewegten Bilder, die es darin sieht.
Ein weiteres Anzeichen für seine fortgeschrittene Entwicklung, erkennt man, wenn man etwas vor dem Kind versteckt, zum Beispiel unter einer Decke. Das Kind versteht jetzt, dass der Gegenstand nicht weg ist, sondern dass es einfach unter die Decke greifen muss.
In dem ersten Jahr macht das Kind unglaublich große Sprünge in seiner motorischen Entwicklung. Es kann sich von Rücken-, in Bauchlage oder andersherum rollen. Das Baby kann sich durch das Aufstützen auf die Hände dann auch bald in den Vierfüßlerstand erheben. Da es noch nicht laufen kann, sich aber auf Händen und Knien gut abstützen kann, krabbeln die Kinder erst mal eine Zeitlang. Das Baby ist viel geübter im Sitzen als zuvor, so kann es nicht nur länger am Stück sitzen sondern auch in einen Stuhl gesetzt werden. Schon bald fängt es an, sich aus dem Sitzen heraus an Möbeln und anderen Gegenständen in den Stand hoch zu ziehen. Das sind die Anzeichen dafür, dass das Kind bald seine ersten Schritte üben wird.
Feinmotorisch ist zu erkennen, dass die Kleinkinder den so genannten „Pinzetten-Griff" verwenden, dabei fassen sie Gegenstände mit dem Daumen und dem Zeigefinger an. Es kann seine Hände so beherrschen, dass es Spielsachen bewusst aufnehmen oder fallen lassen kann. Neu ist auch, dass es die Gegenstände von einer in die andere Hand wechseln kann und teilweise auch zwei Spielsachen mit je einer Hand ergreift. Beim Füttern fällt auf, dass das, was den Babys nicht schmeckt, nicht einfach so aus dem Mund heraus gefallen lassen wird, sondern sie schieben es mit der Zungenspitze raus. Das Kleinkind ist in der Lage, aus einer vorgehalten Tasse zu trinken, ohne sich dabei völlig zu bekleckern.
Sprachlich sind nicht ganz so viele Veränderungen zu erwarten, wie in der Motorik. Die Erwachsenensprache zu erlernen ist sehr schwierig für die Kleinkinder. Momentan trainieren sie hauptsächlich ihre Muskulatur im Hals-, und Mundbereich. Diese ist sehr wichtig, denn ohne deren gute Beherrschung können keine Laute gebildet werden. Die Kleinen brabbeln munter vor sich hin und versuchen, das, was man ihnen vorspricht, irgendwie nachzusprechen. Natürlich kommen dabei noch keine Wörter zustande, aber die eine oder andere Silbe wird immer mehr dazu gelernt.
Der Hörsinn des Kindes verbessert sich zunehmend. Das Baby kann inzwischen viele Geräuschen gut voneinander unterscheiden. Es erkennt auf jeden Fall die Stimmen seiner Bezugspersonen und hört auf, zu weinen, wenn diese auf das Baby sanft einreden. Es kann anhand der Geräusche die Menschen in seiner Umgebung ausmachen und dreht dann sein Köpfchen in die richtige Richtung. Der Unterschied, zwischen einer netten und sanften Stimme und der einer wütenden Stimme wird von dem Kleinen erkannt und führt daraufhin zu einer entsprechenden Reaktion. So langsam fängt das Baby an, auch die Bedeutung von Wörtern im allgemeinen zu verstehen, das heißt es begreift, dass mit einem Wort etwas spezielles gemeint ist.
Das Kleine nimmt immer mehr Anteil an seiner Umgebung. Es hat das Bedürfnis, mit dabei zu sein und Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn es seine Mutter sieht möchte es sofort hochgehoben werden und animiert werden. Will man ihm etwas wegnehmen reagiert es nicht besonders begeistert und versucht den Gegenstand mit aller Kraft festzuhalten. Es ist besonders empfänglich für Versteckspiele. Dass etwas verschwindet und dann doch wieder gefunden werden kann, fasziniert das Kleinkind ungemein und kann stundenlang mit ihm gespielt werden. Alles, was sich bewegt, wird von dem Kind mit großem Interesse verfolgt und wenn möglich auch angefasst. Die Eltern sollten hier besonders darauf achten, dass das Kleine nichts Gefährliches anfasst. Neben den Emotionen Freude und Trauer kommt nun noch Zärtlichkeit hinzu. Die Kinder verteilen bewusst Liebkosungen an die Personen,denen sie sehr nahe stehen.
Letzte Aktualisierung am 28.10.2009.