Lassen Sie ihr Kind regelmäßig augenärztlich untersuchen, damit Sie eventuell vorhandene Sehprobleme rechtzeitig erkennen und behandeln lassen können. Laut einer Studie „Prevent Blindness America" hat in den USA eines von 20 Kindern im Vorschulalter ein Sehproblem, welches unbehandelt zu dauerndem Verlust der Sehkraft führen könnte.
Bei etwa 10 Prozent aller Kinder kommt es zu Sehstörungen. Eine Früherkennung ist von großer Bedeutung, da man nur so dauerhafte Beeinträchtigungen des Sehvermögens vermeiden kann. Kinder fühlen sich vor allem bei einseitigen Sehstörungen oft nicht beeinträchtigt und versuchen diese durch Gewöhnung und Anpassung wie etwa Schiefstellung des Kopfes oder Augenzwinkern auszugleichen. Daher ist es Aufgabe der Eltern und des Kinderarztes, auf auffälliges Verhalten des Kindes und auf noch so leichte Abweichungen der Augenstellung (Schielen) zu achten.
Wichtig ist vor allem eine altersgerechte Prüfung der Sehfunktion. So ist beispielsweise schon bei ein bis zwei Monate alten Kindern, eine qualitative Überprüfung des Sehvermögens möglich.
Sehtest bei 6 bis 12 Monate alten Kindern
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung guckt der Arzt nach Auffälligkeiten des Auges und rät gegebenenfalls einen Besuch beim Augenarzt an. Der Besuch beim Augenarzt ist vor allem erforderlich bei erhöhtem Risiko für Schielen, bei erblichen Augenerkrankungen und bei starker Fehlsichtigkeit. Durch Beobachten der Augenbewegungen auf einem oder beiden Augen und Reaktionen auf vorgehaltene sowie langsam bewegte Lichter, kann man wichtige Informationen über eventuelle Sehstörungen gewinnen.
Sehtest mit ca. 2 Jahren
Auch unverdächtige Kinder sollten einen Augenarzt aufsuchen, um Schielen oder optische Brechungsfehler frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Sehtest vor Schulbeginn
Bei dem Sehtest müssen die Kinder Buchstaben und Zahlen jeweils nur mit einem Auge lesen, um die Sehschärfe für Ferne und Nähe zu testen. Ab dem 3. Lebensjahr werden Tafeln mit unterschiedlich großen Sehzeichen eingesetzt werden. Vor allem die so genannten E-Zeichen, die in verschiedenen Richtungen gedreht sind, eignen sich gut für die Beurteilung des Sehvermögens. Das Kind soll hier zeigen, in welche Richtung die „Finger" der Figur weisen. Eine andere Möglichkeit ist der Test mit verschiedenen Symbolen. Erkennt das Kind ein bestimmtes Symbol, so bestätigt es dies mit einem Knopfdruck.Im Anschluss erfolgt eine Sehschärfenbestimmung bei der bei Bedarf das geeignete Glas für Kurz- oder Weitsichtigkeit ermittelt werden kann.
Sehtest im Schulalter
Einmal im Jahr sicherheitshalber einen Sehtest durchführen lassen und weiterhin auf Symptome achten, die auf Sehprobleme schließen lassen. Im Schulalter können nun die Sehtestverfahren eingesetzt werden, die auch bei Erwachsenen üblich sind. Eine verminderte Sehfähigkeit kann sich negativ auf die Leistungen in der Schule auswirken.
Sollte man den Sehtest regelmäßig durchführen lassen?
Die Augen des Kindes sollten in regelmäßigen Abständen untersucht werden, denn jeder versäumte Termin einer Vorsorgeuntersuchung birgt immer die Gefahr von nicht mehr gut zu machenden Beeinträchtigungen des kindlichen Sehvermögens. Zudem lassen sich früh erkannte Augenfehler behandeln oder etwa durch eine kindgerechte Brille korrigieren.
Farbtest
Eine Farbschwäche oder Farbenblindheit ist besonders in der Kindheit nachteilig, da in diesem Alter die Farben beim Lernen und bei der Selbstbeurteilung eine große Rolle spielen.
Betroffene Kinder malen z.B. rotes Gras oder ein grünes Dach auf ihren Zeichnungen.
Es gibt mehrere Tests zur Überprüfung von Farbschwäche oder Farbenblindheit.
Hierzu gehören unter anderem die Rot-Grün-Schwäche oder die Rot-Grün-Blindheit.
Der Standardtest ist das Vorführen von Ishihara-Farbtafeln. Auf der Tafel sind Punkte verschiedener Helligkeit und Farbe abgedruckt, die in einer bestimmten Anordnung sind. Nur Farbtüchtige sind in der Lage darauf die Zahlen zu erkennen. Zur weiteren Untersuchung der Farbschwäche sind in der Regel verschiedene Farbvergleichstests, z.B. das Nagel-Anomaloskop, notwendig.