Entwicklung bedeutet die Reifung des zentralen Nervensystems und das Erlernen von Funktionen. Dies geschieht bereits vor der Geburt und reicht bis ins späte Erwachsenenalter. Im frühen Kindesalter erfolgen unglaubliche Entwicklungsschritte.
Voraussetzungen für eine normale Entwicklung sind Sehen, Hören, gutes Gedeihen und die richtige Anlage des Nervensystems.
Beobachten Sie folgendes Verhalten bei Ihrem Kind, so sollten Sie unbedingt mit dem Arzt darüber sprechen:
Natürlich gibt es Zeitfenster bei den Entwicklungsschritten. Das eine Kind kann z.B. mit einem Jahr die ersten Schritte, ein anderes braucht wiederum bis zum Freien Gehen 17 Monate. Je jünger das Kind ist, desto kleiner sind allerdings die Zeitfenster. Solche Verzögerungen können bei den Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen erkannt und vom Arzt bewertet werden. Besteht zunächst der Verdacht auf eine Entwicklungsstörung, so werden zunächst die Wachstumskurven, Sinnesfunktionen und das Spielverhalten beobachtet, ein neurologischer Status erstellt und eventuell ein EEG gemacht. Erst dann erfolgt eine Entscheidung über weitere Kontrollen und Untersuchungen.
Medizinbiologische Ursachen einer Entwicklungsstörung können sein:
Wird tatsächlich bei einer Untersuchung eine Entwicklungsstörung festgestellt oder besteht zumindest der Verdacht, so gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Eine davon ist die Frühförderung.
Logopäden und Physiotherapeuten
Logopäden kommen bei sprachlichen Störungen zum Einsatz. Bei einigen Erkrankungen beziehungsweise Behinderungen wie z.B. der Trisomie 21 kann es zu Problemen bei der Mund- und Schluckmotorik kommen. Dagegen kommt die Physiotherapie bei motorischen Auffälligkeiten zum Einsatz. Die Eltern lernen hier vor allem, wie sie ihr Kind spielerisch motivieren und fördern können. Bei der Ergotherapie trainieren Kinder ab dem 4. Lebensjahr spielerisch manuelle und basale Fähigkeiten.
Frühfördermaßnahmen
Vor allem psychosoziale Ursachen sind durch frühzeitige Interventionen mit geeigneten Frühfördermaßnahmen besonders günstig zu beeinflussen.
Wichtigster Schritt ist oft eine förderliche Gestaltung der kindlichen Lebenswelt in Familie, Kindergarten, Schule oder Freizeit. Dafür sollte vor allem eine Beratung und Anleitung der Eltern durch Erzieher und Pädagogen, Kinder- und Jugendärzte, erfahrene Heil- oder Sonderpädagogen sowie Heilmittelerbringer erfolgen. Einige Erkrankungen wie das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) oder Epilepsien sind mit Entwicklungsstörungen assoziiert. Hier kommt es vor allem durch eine medikamentöse Behandlung zu einer anhaltenden Symptomfreiheit oder -minderung. Des Weiteren können bei kindlichen Bewegungsstörungen Einlagen, Schienen, Orthesen, Gehhilfen und andere diverse Transportmittel die Mobilität der Kinder und ihrer Familien verbessern.
Letzte Aktualisierung am 29.07.2015.